Mein Schaffen dreht sich um ein zentrales Thema:
Der Mensch im Spannungsfeld zwischen seiner inneren und seiner äußeren Situation.
Skulpturen sind das ideale Ausdrucksmittel für mich. Sie bieten ein Innen und ein Außen, Einblicke in Tiefen, Durchblicke in Weiten und in Farbe und Struktur gestaltete Außenflächen.
Die Serie „Sieben Positionen“ zeigt in einer chronologischen Abfolge, Momentaufnahmen eines Prozesses zwischen Erstarrung und Lebendigkeit. Sie ist mit integrierten Fotos meiner Vorfahren autobiographisch und stellvertretend für die Nachkriegsgeneration in Deutschland, die in eine traumatisierte Familie hineingeboren wurde.
Mit der Verwendung der gleichen Grundform in verschiedenen Positionen möchte ich verdeutlichen, wie bei unterschiedlichen Blickwinkeln und Haltungen neue Bedeutungen entstehen.
25 x 18 x 9 cm Steinzeug, Acrylfarbe
Der menschliche Schädel bietet die Ausgangsform
In der Serie „Köpfe“ sitzt er auf einem überdimensional langen Hals.
Viele der Köpfe sind nach oben gerichtet, nach innen sehend, nach außen spürend, suchend, sehnend.
Die Köpfe, entflammt, entfesselt, sich auflösend weisen auf Leidenschaft und Kontrollverlust oder auf geistigen Verfall, Auflösung der Identität, der Existenz.
Jedem Kopf entspringt eine Drahtgestaltung mit zugeordnetem religiösem Symbol.
Die Symbole transformieren sich im Verlauf nach oben in abstrakte fragmentierte Formen. Alle Köpfe sind untereinander und mit der gemeinsamen Drahtwolke verbunden. Im oberen Bereich lösen sich die verschiedenen Symbole auf. Keine Unterschiede sind mehr erkennbar.
Ich will zeigen, dass die Sehnsucht nach etwas Höherem, alle Menschen Verbindenden ein gemeinsames Grundbedürfnis aller ist.
Anlässlich des 100. Geburtstags des Philosophen Gedenktafel für sein Geburtshaus
Zweibrückenstraße 8 München
Die Kugel verdünnt sich auf beiden Seiten, um den Ketten zu entwachsen… Freiheit kommt von innen… Wir können uns über Grenzen hinweg setzen. Unser Wesen verändert es seine Form indem es die Begrenzung erkennt….
Meine Idee und Konzept zum 1250. Jubiläum Obermenzings und Gräfelfings, geschichtliche Erinnerungszeichen der Serie „leerer Stuhl“, wurde gemeinsam mit Marlies Poss bereits an verschiedenen Standorten verwirklicht.
Sie sind „Ver-körperungen“ von Wärme – Energie – Licht.
Mit spirituellen, beschützenden Gesten spielen die Figuren an auf kultische Wesen. Figuren mit kämpferischen Gesten weisen auf die zerstörerische Kraft des Feuers.
Nicht nur die letzten Jahre deutsche Geschichte, mit ihren positiven Zukunftsvisionen,
sondern auch die letzten 90 Jahre,
seit Gründung der Weimarer Republik 1919,
mit Kriegserklärung 1939,
der Errichtung der Verfassung 1949,
bleiben für mich „zum Greifen nah“.
Die Erinnerungsbilder aus den zwei Weltkriegen sind untrennbar und ursächlich mit der Teilung Deutschlands verbunden, deren Ende 1989, wir 2009 würdigten.
Ich zeige Fotos der vielen Soldatenopfer, der KZ Opfer und der Warschauer Ghettomauer die weit schlimmere Grausamkeiten beinhaltete als die Berliner Mauer.
Diese Erinnerungen und auch das Ziel des Weltfriedens schienen mir zur Zeit des Mauerfalls und noch 20 Jahre danach „zum Greifen nah“…
Erinnerungsskulptur anläßlich des 80. Jahrestags der Errichtung des Kriegsgefangenenlagers STALAG VII A, Oktober 1939, in Moosburg.
Die Skulptur verbildlicht die Brutalität und den Vorsatz zu einem nüchtern geplanten mörderischen Angriffs- und Eroberungskrieg.
Eingesperrt in der Faust sieht man einen jungen russischen Soldaten stellvertretend für die polnischen und russischen Kriegsgefangenen, die dort misshandelt und getötet wurden.
Auf der Rückseite zeige ich ein Relief des Lagerplans. Das rückseitige Foto zeigt einen polnischen Soldaten 1939, meinen Vater, der aus einem deutschen Kriegsgefangenenlager hatte fliehen können.
Physische „Zwischenräume“ werden als metaphorische Räume, „Begegnungsräume“ zwischen Menschen oder als „Erinnerungsräume“ dargestellt
Titel von links nach rechts: „Perspektive“, „Entfernung“, „Erinnerung“, „Zuwendung“, „Verschmelzung“, „Bedrohung“
Thematischer Ausgangspunkt ist der Ausstellungstitel „Bewahren – Umbruch“, dem ich einen Zwischenschritt „Aufbruch“ hinzufügte. Es soll die Unterschiedlichkeit und dennoch die Gleichwertigkeit jeder der der Haltungen dargestellt werden. In den drei Raumstudien wird mit der Wirkung verschiedener geometrischer Formen in unterschiedlicher Anordnung und Farbe experimentiert, um diese drei abstrakten Begriffe bildlich darzustellen.
Die Installation entstand zur Ausstellung „Wachsweich – hautnah“ in der Ebenböckvilla (ehemals Wachsbleichereibetrieb) in München Pasing, 2011
Die Sage des Ikarus dessen wächserne Flügel schmolzen, als er der Sonne zu nah kam. Ich nehme Bezug zur Aktualität, der Atomkatastrophe in Japan 2011. Sie zeugt davon, dass unsere technischen Höhenflüge sowohl Segen als auch Katastrophen bringen. Unsere Energiequellen tragen uns und bedrohen uns zugleich.