…“die Skulpturen von Blanka Wilchfort in der Ausstellung „Begegnung“ im Wirtschaftshaus Unterhammer. wirken wie Sommerfarben, doch sie entsnre-chen denen der Erde, der ausgetrock-neten, ausgebleichten und gebrannten Tonerde bestaunenswerten schwarz-braun-beige
Schattierungen. Wilchfort setzt auf Lineare gemeint sind präzise, ja teils scharfkantige Formen, die ihren Figuren eine gewisse statuenhafte Strenge vermitteln um dann irgendwo aufzubrechen, sei es als Oberflächenstruktur oder gestalterisch geformt mit„Auswüchsen“
aus dem Innern oder „Anwüchsen“auf der Fläche, oft mit Eisenteilen und Garnen kombiniert. um die finale Aussage zu apostrophieren. Titel wie „Be-freiung“, Einengung“, Im Verborge-nen“ oder „Beschützerin“ bestätigen wahrgenommene Interpretationen…
Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft
Sechs jüdische Künstler auf der Suche nach ihrem Standort
…Zeitsequenzen nennt die Gruppe Eigensinn 3 ihre Ausstellung in der Pasinger Fabrik. Das Motto bringt es auf den Punkt. Im Fluidum von Zeitlosigkeit und Gleichzeitigkeit, von Gestern und Morgen suchen die Exponate der drei Initiatoren und ihrer sechs Gäste ihren Standort im Jetzt. Marlies Poss, Susi Rosenberg und Blanka Wilchfort mit ihren „Eigen-Sinnigen Positionen jüdischer Künstlerinnen“ Brücken zwischen Vergangenheit und Zukunft geschlagen.
…beeindruckend…Blankas Wilchforts Skulpturenreihe „Positionen“ in Ton Eisen Papier und Holz. Befreiung wird hier dargestellt an einer Büste, die sich Schritt für Schritt aus der verzerrten Konstellation ihrer Gliedmaßen hin zu stolzer Kopfhaltung entwickelt.
Es geht um Erinnerung und Vergänglichkeit, Tod und neues Leben…Als Symbolische Arrangements könnte man Blanka Wilchforts und Marlies Poss’ Skulpturen zusammenfassen…Wilchfort verwendet den Gedanken der erinnernden Fotographie in ihren rund gekrümmten Gestalten deren leiterartig geöffnetes Rückrat die Künsterin mit jüdischen Passfoto-Portraits füllt…
…Eine der Künstlerinnen, Blanka Wilchfort, hat sich mit ihren Skulpturen mit der Suche der Nachkriegsgeneration nach ihren Wurzeln und damit ihrer Identität auseinandergesetzt. Im Dialog mit einem gebäudeähnlichen Körper in verschiedenen Positionen entsteht der Eindruck des Wurzellosen oder zumindest Entwurzelten. „Entwurzelt“ ist auch der Titel einer anderen Arbeit von ihr…
„Die Hoffnung als Prinzip“
…Viele der Künstler haben…das Motiv der Hoffnung zum Prinzip erhoben…So auch Blanka Wilchfort, in ihrer Skulpturen-Reihe „die 7 Positionen“ mit der sie einen Körper geschaffen hat, halb menschlich halb architektonisch, der sich ganz langsam und wie unter großen Mühen aus der Verwundung und Abgrenzung löst, um schlussendlich den Kopf nach außen zu strecken, zu neuem Leben.
…Die Münchner Künstlerin Blanka Wilchfort, geborene Schmusch, hat die Form eines Halbreliefs gewählt, die den Kopf Ben-Chorins in seine Heimatstadt rausragen lässt. Neben der künstlerischen Arbeit hat sie auch in Gesprächen mit der Eigentümergemeinschaft des Geburtshauses deren Einverständnis zur Anbringung der Tafel eingeholt.“
Aerosole der Seele
Mit ihren Installationen in der Himmelfahrtskirche setzen Marlies Poss und Blanka Wilchfort Zeichen für religiöse Toleranz
(Zum Antrag für den Tassilo Preis)
Gemeinsame Geschichte
Blanka Wilchfort und Marlies Poss verbindet nicht nur die Bildhauerei, mit ihrer Kunst erinnern sie auch an die Opfer der NS-Diktatur.
(Link zum download des Artikels)
„Gedenken großgeschrieben
Blanka Wilchforts Beitrag zur Ausstellung „29.4.1945“ in der Volkshochschule
Moosburg.
(red) Friedensarbeit, Erinnerung und Gedenken sind Worte, die im Zusammenhang mit dem Schaffen der Künstlerin Blanka Wilchfort auftauchen. Beim Gedenken an Tote gar am mordete wird das Erinnern schwer. Doch gerade Kunst transformiert nicht nur Erinnerung oder gar Geschichte, sondern auch Emotionen. Kein Wunder also, dass Wilchfort zusammen mit Künstlerkollegin Marlies Poss aktuell für den Münchner Tassilo-Preis nominiert ist. Bei all ihrem Renommee stellt sie fast selbstverständlich ab 29. April eines ihrer Werke für die Ausstellung 29.4.1945 in der Volkshochschule Moosburg zur Verfügung.“
Was nur jenseits von Worten sagbar ist
Die Heimat Zeitung hat Blanka Wilchfort gefragt was den Betrachter „Befreiung III“ vermittelt werden soll: „dass Freiheit in unserem Inneren stattfindet. Wir können uns über Grenzen hinwegsetzen. Das Objekt – unser Wesen – befindet sich im Prozess sich zu befreien. Indem es seine Fesseln erkennt, verändert es seine Form. Die Kugel verdünnt sich auf beiden Seiten, um den Ketten zu entwachsen. Wilchfort arbeitet viel im Bereich der Erinnerungskultur wie beispielsweise beim Mahnmal Projekt der „Gebeugte leere Stuhl“. Sie erklärt die Gründe dafür so:
Ich möchte damit ausdrücken was nur jenseits von Worten sagbar ist, auf den Punkt bringen und Widersprüche versöhnen. Unsere Sprache ist logisch und besteht aus „Entweder-oder“ unsere Seele ist jedoch viel weiter gefasst. Das „Sowohl-Als-Auch“ das ein „Einerseits-andererseits“, die Ambivalenz, die verschiedenen Perspektiven eines Themas können in einem dreidimensionalen Kunstwerk besser zum Ausdruck gebracht werden. Zum Beispiel kann der Zustand des sich eingeschlossen Fühlens sowohl einen Schutzbunker als auch ein Gefängnis sein.“