Blanka Wilchfort nennt ihre Installation „Verbindendes Element“
Vier nach oben gewandte „Köpfe“ welche die vier Weltreligionen
Judentum, Christentum, Islam und Buddhismus darstellen, stehen sich auf einem gemeinsamen Säulengestell kreuzförmig gegenüber.
Jedem Kopf entspringt eine Drahtgestaltung mit zugeordnetem religiösem Symbol.
Die Symbole transformieren sich im Verlauf nach oben in abstrakte fragmentierte Formen. Alle Köpfe sind untereinander und mit der gleichen Drahtwolke verbunden in deren oberen Bereich sich die verschiedenen Symbole auflösen und somit keine Unterschiede mehr erkennbar sind.
Es wird zum Ausdruck gebracht, dass die Sehnsucht nach etwas Höherem, alle Menschen Verbindenden ein uns allen gemeinsames Grundbedürfnis ist.
Anhänger verschiedenster Glaubens- oder Denkrichtungen so wie kreative Menschen erfahren Inspiration und Eingebung, wenn sie sich dafür öffnen.
Die Unterschiedlichkeit in den symbolischen Handlungen und Darstellungsformen der verschiedenen Religionen verstellt den Blick auf diese Gemeinsamkeit. Die Installation lenkt den Blick darauf, ohne die Unterschiede verwischen zu wollen und ermutigt zum Respekt für das „Anderssein“ und den friedlichen Dialog.
Dr. J. Wurst, Kunsthistoriker schrieb
„…Der Mensch, der sich geöffnet hat, was Blanka Wilchfort im wahrsten Sinne des Wortes zeigt, kann die nur gedanklichen Begrenzungen entlassen. Je weiter die Gedankenstränge sich entfernen, umso unwichtiger wird die jeweilige Religion, umso wichtiger werden die Verbindungen untereinander. Die Symbole, die mit ihren Ecken und Kanten wie Schranken oder Haltepunkte wirken, lösen sich auf, Energie fließt ungehindert, jeder ist mit jedem verflochten, hat Teil an der Einheit, die am Anfang war. So entsteht über den Köpfen etwas Gemeinsames, etwas Neues, worauf die Symbole, obgleich sie natürlich vielfache Bedeutungen haben, verweisen: jene sich in vielen Gesichtern zeigende spirituelle Kraft.
Die Skulptur lässt sich jedoch auch „von oben“ lesen. Gleichsam wie aus einer Wolke ergießt sich diese eine beseelende Kraft, sich in den unterschiedlichsten Facetten auffächernd, in die zwar im Prinzip geformten (aus Ton, also aus Erde!), aber noch nicht „er-füllten“, noch identitätslosen Körper und schenkt ihnen Leben. Deutlich wird, dass dieser Fluss keine Einbahnstraße ist, sondern ein wechselseitiges Schöpfungsgeschehen. Denn ein wie immer geartetes Göttliches kann nicht ohne Menschen gedacht werden, und der Mensch nicht ohne dieses Eine.“